Sanierung Altlast Nr. O 76 voestalpine

Der Zivilingenieur als Aufsichtsorgan der Behörde

Sanierung Altlast Nr. O 76 voestalpine Stahl GmbH., Linz

Die Bestellung von Zivilingenieuren als Aufsichtsorgane für die Behörde ermöglicht der öffentlichen Hand die behördliche Abwicklung von Großbauvorhaben, ohne dass der ohnehin sehr dichte Verwaltungsbetrieb für die Begutachtungen durch Amtssachverständige beeinträchtigt wird. Das Institut des Zivilingenieures wurde mit schon 1860 eingeführt, weil schon damals die Aufgaben der öffentlichen Hand sehr viele waren und der Verwaltungsapparat auch aus Kostengründen nicht uneingeschränkt vergrößert werden konnte. Daher hat man den Zivilingenieur mit öffentlichem Glauben ausgestattet. Von ihm wird aber auch höchste Verantwortlichkeit und persönliche Haftung verlangt.

Durch die Kriegsereignisse im 2. Weltkrieg wurden die seinerzeitigen Hermann Göring Werke weitestgehend zerstört. Insbesondere im Bereich der Kokerei sind durch die Bombardierungen Tanks und Leitungen mit umweltgefährlichen Produkten, wie Benzol und Teeröl zerplatzt und haben sich in den Untergrund ergossen. Der Bereich der Kokerei wurde als Altlast deklariert. Ein Projekt für die nachhaltige Sanierung dieser Altlast wurde ausgearbeitet und abfallwirtschaftsrechtlich bewilligt

Die Behörde hat Baurat h.c. Dipl. Ing. Klaus Thürriedl beauftragt, die Einhaltung des umfangreichen Bewilligungsbescheides zu überwachen. Diese Beauftragung erfolgte mit einem Bescheid des Landeshauptmannes von Oberösterreich und bedeutet eine wöchentliche Überprüfung mit Dokumentation.

Die Sanierung der Altlast Kokerei ist in mehreren parallelen Sanierungsschritten vorgesehen.

  • Die Verhinderung der Schadstoffausbreitung im Grundwasser durch die Errichtung einer 1,4 km langen Dichtwand, in die unterirdische Tore (gates) eingebaut werden, durch die das Grundwasser durchgeleitet wird. In diese Gates werden Aktivkohlefilter eingefüllt, die schädliche Grundwasserinhaltsstoffe herausfiltern.
  • Die Räumung der Altlast durch Aushub der verunreinigten Bodenmaterialien bis in den Grundwasserschwankungsbereich hinein und mit anschließender Bodenwäsche (Recycling).
  • Bodenluftabsaugung von schädlichen Bodengasen mit anschließender Verbrennung.
  • Phasenschöpfung durch unterirdisches Abpumpen von teerölähnlichen Substanzen am Grundwasserstauer und leichtflüchtigen Schadstoffen, die auf dem Grundwasser aufschwimmen, mit anschließender Verbrennung.